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Hallenneubau – Gemeinderat Isenbüttel trifft Entscheidung

Nach rund 7jähriger Pla­nung hat der Rat der Gemein­de Isen­büt­tel am 15.02.2023 eine Ent­schei­dung zum Hal­len­neu­bau des MTV getrof­fen. Bevor wir die­se Ent­schei­dung und deren Fol­gen auf den MTV vor­stel­len, erläu­tern wir zunächst die bis­he­ri­gen Akti­vi­tä­ten. Dabei spre­chen wir immer vom soge­nann­ten „Wäld­chen“, wel­ches als Grund­stück für den Hal­len­neu­bau die­nen soll­te. Die­ses „Wäld­chen“ befin­det sich unmit­tel­bar an der Schul­stra­ße, liegt nörd­lich des A‑Platzes, umfasst rund 5.000 qm und befin­det sich im Besitz der Gemein­de Isenbüttel.

2016 – 2017:

Arbeits­grup­pe des MTV ent­wi­ckelt gemein­sam mit Exper­ten des Kreis- und Lan­des­sport­bun­des ein Zukunfts­pro­jekt für den Sport in Isenbüttel. 

Wesent­li­ches Ergeb­nis: Hal­len­ka­pa­zi­tä­ten feh­len um die Zukunfts­fä­hig­keit des MTV zu gewährleisten

2018 – 2019:

Gebäu­de­pla­nun­gen und Finan­zie­rungs­mo­del­le wer­den ent­wi­ckelt sowie ein Archi­tek­tur­bü­ro ein­ge­schal­tet. Dele­gier­ten­ver­samm­lung wird ein­ge­bun­den. Ers­te Gesprä­che mit Ver­tre­tern der Gemein­de Isen­büt­tel fin­den statt. Unter­stüt­zung wird dem MTV zuge­sagt. Pro­jekt wird begrüßt und als wich­tig für die wei­te­re Ent­wick­lung der Gemein­de bezeichnet.

2020:

Im März ent­schei­det der Rat der Gemein­de, dass das „Wäld­chen“ nicht bebaut wer­den darf und der MTV für sein Vor­ha­ben € 100.000 erhält.

Unmit­tel­bar nach die­ser Ent­schei­dung wird das Pro­jekt Hal­len­neu­bau ein­ge­stellt, da ohne Grund­stück das Pro­jekt nicht zu rea­li­sie­ren ist.

Der MTV wird im August durch die Bür­ger­meis­te­rin, Ver­tre­ter der Ver­wal­tung und Frak­ti­ons­vor­sit­zen­de auf­ge­for­dert, das Pro­jekt weiterzuverfolgen. 

Prä­mis­sen wer­den durch den MTV geklärt und Zusa­gen bzgl. der Unter­stüt­zung durch die Poli­tik eingeholt.

2021 – 2022:

Neu­be­wer­tun­gen wer­den erstellt und zahl­rei­che Abstim­mun­gen mit Ver­tre­ten der Gemeinde/Fraktionen erfol­gen. Eben­falls wird eine Beauf­tra­gung zur Erstel­lung eines Bau­an­tra­ges ein­ge­reicht. Im Mai 2022 erfolgt der fina­le Antrag an die Gemein­de zur Über­tra­gung des „Wäld­chen“ an den MTV. Infol­ge der Gesprä­che mit den Ver­tre­tern der Gemein­de hat der MTV nur um die Über­tra­gung des Grund­stü­ckes gebeten. 

Tenor: Wir bit­ten um das Grund­stück und ver­zich­ten auf die zuge­sag­ten € 100.000 für das Projekt.

2023:

Am 15.02.2023 trifft der Rat der Gemein­de bzgl. des Antra­ges eine Ent­schei­dung. Die­se lau­tet im Kern wie folgt:

  • Das „Wäld­chen“ wird kos­ten­frei an den MTV Isen­büt­tel übertragen.
  • Die Zuschüs­se der Gemein­de an den MTV für die Pfle­ge und Bewirt­schaf­tung des Sport­platz­ge­län­des wer­den inner­halb von 4 Jah­ren ein­ge­stellt. Pro Jahr erfolgt eine Redu­zie­rung des Zuschus­ses um 25%. Ab 2027 kei­ne finan­zi­el­le Unter­stüt­zung mehr für die Pfle­ge und Bewirt­schaf­tung des Sportplatzgeländes.
  • Von der Gemein­de wird die eige­ne Mähl­eis­tung ab 2024 kom­plett eingestellt.

Bewer­tung der Entscheidung:

In sei­ner Sit­zung am 21.02.2023 hat der erwei­ter­te Vor­stand (Spar­ten­lei­ter und geschäfts­füh­ren­der Vor­stand) die Ent­schei­dung des Gemein­de­ra­tes dis­ku­tiert und deren Aus­wir­kun­gen auf die wei­te­re Ent­wick­lung des MTV bewer­tet. Zunächst ist fest­zu­hal­ten, dass die Über­tra­gung des „Wäld­chen“ eine Kern­for­de­rung des MTV war und posi­tiv zu bewer­ten ist. Die Frak­tio­nen SPD/Grüne hat­ten sich dafür ein­ge­setzt, dass die Über­tra­gung ohne wei­te­re mone­tä­re Belas­tung für den MTV erfolgt. Lei­der hat nun die Mehr­heit im Rat der Gemein­de ent­schie­den, dass eine Über­tra­gung des Grund­stü­ckes auch mit direk­ten finan­zi­el­len Belas­tun­gen für den MTV ver­bun­den ist.

Der erwei­ter­te Vor­stand ana­ly­sier­te zunächst die Situa­ti­on bzgl. der Sport­platz­pfle­ge durch den MTV. Eigen­tü­mer des gesam­ten Sport­platz­ge­län­des ist die Gemein­de Isen­büt­tel. Mit dem MTV wur­de ein lang­fris­ti­ger Pacht­ver­trag durch die Gemein­de abge­schlos­sen, wel­che die Umfän­ge der Pfle­ge, Bewirt­schaf­tung etc. regelt. Die Auf­wän­de des MTV für den Ein­satz von Per­so­nal (Platz­war­te), Mate­ri­al (Dün­ger, Rasen­saat, Mut­ter­bo­den, Maschi­nen usw.), Unter­halt (Bewäs­se­rung) und ggf. einer jähr­li­chen Grund­sa­nie­rung wer­den von der Gemein­de jähr­lich mit einen fes­ten Betrag im unte­ren fünf­stel­li­gen Bereich bezu­schusst. Dane­ben erbringt die Gemein­de selbst seit eini­gen Jah­ren durch den Ein­satz eines Groß­mä­hers max. 3x pro Woche die Mähleistung. 

Für die Pfle­ge von Sport­plät­zen gibt es im Land­kreis Gif­horn zwei gän­gi­ge Model­le. Eini­ge weni­ge Kom­mu­nen über­neh­men die kom­plet­te Sport­platz­pfle­ge und stel­len den Ver­ei­nen die Sport­plät­ze kos­ten­frei zur Nut­zung bereit. Das gän­gi­ge Modell im Land­kreis ist aber, dass die Ver­ei­ne in Eigen­ver­ant­wor­tung die Sport­platz­pfle­ge über­neh­men und hier­bei von den jewei­li­gen Kom­mu­nen, ins­be­son­de­re finan­zi­ell, unter­stützt werden. 

Die Ent­schei­dung der Gemein­de Isen­büt­tel wür­de bedeu­ten, dass sich erst­ma­lig im Land­kreis Gif­horn eine Kom­mu­ne voll­stän­dig aus ihrer Ver­ant­wor­tung für öffent­lich zugäng­li­che Sport­flä­chen zurück­zieht und dies, obwohl sie selbst Eigen­tü­me­rin des Gelän­des ist. Nach­dem der erwei­ter­te Vor­stand die­se Dimen­si­on der Ent­schei­dung  der Gemein­de betrach­tet hat­te, erfolg­te eine finan­zi­el­le Bewer­tung der Ent­schei­dung.  Es war leicht zu errech­nen, dass nach nur weni­gen Jah­ren Auf­wen­dun­gen für den MTV von über € 100.000 anfal­len wer­den. Inner­halb von 10 Jah­ren wird die Belas­tung des MTV bereits weit über € 200.000 betra­gen. Letzt­end­lich war allen Mit­glie­dern des erwei­ter­ten Vor­stan­des nach kur­zer Dis­kus­si­on klar, dass die­se Belas­tung nicht zu ver­kraf­ten ist und den Mit­glie­dern auch nicht zuge­mu­tet wer­den kann. Bei­spiel­rech­nun­gen zeig­ten, dass eine Annah­me des Ange­bo­tes der Gemein­de für jedes Mit­glied eine Erhö­hung des monat­li­chen Betra­ges von rund € 2,00 bis € 3,00 zur Fol­ge hät­te. Für Kin­der also etwa eine Ver­dop­pe­lung des bis­he­ri­gen monat­li­chen Beitrages.

Der erwei­ter­te Vor­stand kann abschlie­ßend ein­stim­mig zu fol­gen­dem Ergebnissen:

  1. Die Über­tra­gung des „Wäld­chen“ durch die Gemein­de wird abgelehnt.
  2. Wei­te­re Verhandlungen/Gespräche mit der Gemein­de zum The­ma Hal­len­neu­bau sind nicht mehr zu führen.
  3. Eine Arbeits­grup­pe wird ein­ge­setzt, um Mög­lich­kei­ten zur Erwei­te­rung der Hal­len­ka­pa­zi­tä­ten durch Umbau des bestehen­den Sport­hei­mes zu prüfen.
  4. Geneh­mi­gung die­ser Vor­ge­hens­wei­se durch die Delegiertenversammlung. 

Der erwei­te­re Vor­stand und alle an die­sem Pro­jekt betei­lig­ten ehren­amt­li­chen Mit­glie­der des MTV bedau­ern außer­or­dent­lich, dass die Über­tra­gung des „Wäld­chen“ von der Gemein­de mit die­ser nach­hal­ti­gen Kos­ten­be­las­tung ver­bun­den wur­de. Alle Mit­glie­der des erwei­ter­ten Vor­stan­des sind der Auf­fas­sung, dass nun­mehr eine gro­ße Chan­ce für die Ent­wick­lung des Sports in der Gemein­de ver­passt wur­de. Wir wer­den jetzt ver­su­chen, aus den vor­han­de­nen Mög­lich­kei­ten unse­rer Lie­gen­schaf­ten das Bes­te zu machen und unse­ren Weg hier­bei selb­stän­dig und ohne Abhän­gig­kei­ten von poli­ti­schen Ent­schei­dun­gen zu gehen.