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Leserbrief von Klaus Rautenbach aus Isenbüttel in der Gifhorner Rundschau vom 24.03.2023

„Die Erwar­tung des MTV Isen­büt­tel ist ver­mes­sen und kom­mu­nal­po­li­tisch höchst problematisch“

Lie­ber Mitglieder,

der in der Über­schrift zitier­te Leser­brief unse­res ehe­ma­li­gen Gemein­de­di­rek­tor und des Frak­ti­ons­vor­sit­zen­den der Grü­nen hat zu Irri­ta­tio­nen in unse­rem Vor­stand und bei vie­len unse­rer Mit­glie­der geführt. Nach ein­ge­hen­den Dis­kus­sio­nen haben wir uns dazu ent­schie­den, auf die wesent­li­chen Aus­sa­gen die­ses Leser­brie­fes ein­zu­ge­hen und eini­ges klar­zu­stel­len. Die von Klaus Rau­ten­bach in sei­nem Leser­brief getrof­fe­nen Aus­sa­gen wur­den  zusam­men­ge­fasst und kur­siv unse­rer Stel­lung­nah­me vor­an­ge­stelltDer Leser­brief in Ori­gi­nal­län­ge ist eben­falls beigefügt.

1. …Dies ist nicht der Fall, denn die auf Bitten des MTV abge­holz­te Flä­che…...“ 

Die betrof­fe­ne Wald­flä­che war mit Kie­fern bewach­sen. Das Wur­zel­werk der Kie­fern hat­te bereits den Fuß­weg der Schul­stra­ße sowie die Fahr­bahn erreicht und ers­te Schä­den waren erkenn­bar. Eben­falls konn­te Wur­zel­werk auf dem Sport­platz (A‑Platz) an der Außen­li­nie fest­ge­stellt wer­den. Mit dem dama­li­gen Bür­ger­meis­ter Peter Zim­mer­mann wur­de eine Bege­hung vor­ge­nom­men. Um wei­te­re Schä­den zu ver­hin­dern war Wunsch des MTV, dass die ers­te Baum­rei­he zum Sport­platz und zur Stra­ße hin ent­fernt wer­den soll­ten. Peter Zim­mer­mann und Ver­tre­ter der Ver­wal­tung stell­ten fest, dass die gesam­ten vor­han­de­nen Kie­fern aus­ge­wach­sen und kom­plett zu fäl­len sind.

Ein Wunsch/eine Bit­te des MTV in 2011 zur Fäl­lung des gesam­ten Baum­be­stan­des wur­de nie getätigt.

2. „……Dass die Gemein­de nun­mehr grund­sätz­lich bereit ist, auf die­ser Wald­flä­che einen Hal­len­bau zuzu­las­sen und das im Jah­re 2023, einer Zeit also, in der das The­ma Kli­ma- und Natur­schutz eine prä­sen­te Rol­le in der Öffent­lich­keit spielt,  ist bemerkenswert…..“

Im Rah­men einer Bege­hung mit Ver­tre­tern der unte­ren Natur­schutz­be­hör­de wur­de das Wäld­chen als nicht beson­ders wert­voll betrach­tet. Dies spie­gel­te sich auch dar­in, dass der Wert der Aus­gleichs­flä­che vom Ver­tre­ter der Behör­de auf nur das 1,8 bis 2,3fachegeschätzt wur­de.  Kon­kret hät­te eine Bebau­ung zur Fol­ge gehabt, dass der MTV für den Erhalt der 5.000qm eine Auf­fors­tung im Kreis Gif­horn in der Grö­ßen­ord­nung von rund 10.000qm hät­te vor­neh­men müs­sen. Inso­fern wäre unter dem Strich sogar ein Gewinn für den Kli­ma– und Natur­schutz zu ver­zeich­nen. Unab­hän­gig davon soll­te und kann sich jeder selbst ein  Bild von die­sem Wäld­chen und des­sen Bedeu­tung für den Natur­schutz machen. 

3. „…..redu­ziert sich dem­ge­gen­über ledig­lich auf die finan­zi­el­le Sei­te und gip­felt in dem Vor­wurf, dass die Gemein­de die Arbeit des Ver­eins nicht aus­rei­chend fördert…..“

Die im Leser­brief genann­te För­der­sum­me aus der Ver­eins­för­der­richt­li­nie für 2023 von € 29.000 ist kor­rekt. Für die­se För­de­rung ist der MTV der Gemein­de gegen­über auch sehr dank­bar. Die­se För­de­rung hilft dabei, dass der MTV den Bür­gern und Kin­dern ein attrak­ti­ves Sport­an­ge­bot zu bezahl­ba­ren Bei­trä­gen machen kann. Was Klaus Rau­ten­bach aber nicht dar­ge­stellt ist, dass jeder Ver­ein in Isen­büt­tel einen Anspruch auf eine För­de­rung durch die Gemein­de besitzt. Dabei ist es nur logisch, dass die Grö­ße des Ver­eins eine maß­geb­li­che Ein­fluss­grö­ße auf die Höhe der För­der­mit­tel ist. Dabei ist die För­der­sum­me von € 29.000 in Rela­ti­on zu einer Mit­glie­der­zahl von 2.000 und einem Aus­ga­ben­vo­lu­men des MTV pro Jahr in Höhe von rund € 500.000 zu sehen. 

Des Wei­te­ren bezif­fert Klaus Rau­ten­bach eine zusätz­li­che För­de­rung des MTV für die Sport­platz­pfle­ge mit ins­ge­samt € 30.000. Dies ist so nicht kor­rekt. Der MTV erhält von der Gemein­de einen Zuschuss für die Sport­platz­pfle­ge von € 15.000. Dane­ben führt die Gemein­de mit dem Groß­mä­her der Samt­ge­mein­de Mähl­eis­tun­gen auf dem Sport­platz­ge­län­de durch. Für die­se Mähl­eis­tun­gen setzt die Gemein­de einen Wert von € 15.000 an. Die­se € 15.000 flie­ßen nicht an den MTV. 

Bei einer Betrach­tung der Fak­ten ist fest­zu­stel­len, dass die Pfle­ge und Instand­hal­tung einer der größ­ten Sport­flä­chen im Land­kreis Gif­horn für unse­re Gemein­de Kos­ten von rund € 30.000 ver­ur­sacht. Wir den­ken, dass dies im Ver­gleich zu ver­gleich­ba­ren Sport­flä­chen ande­rer Kom­mu­nen ein gerin­ger finan­zi­el­ler Auf­wand für unse­re Gemein­de ist.

Sind nun mit die­sen € 30.000 sämt­li­che Kos­ten der Sport­platz­pfle­ge abgedeckt?

Dazu ein kla­res nein. Der MTV erbringt aus eige­nen Mit­teln zusätz­lich einen hohen 5stelligen Betrag pro Jahr in die Pfle­ge der Sport­platz­flä­che ein. Dane­ben leis­ten unse­re Mit­glie­der zahl­rei­che ehren­amt­li­che Stun­den für den Erhalt des Sport­plat­zes. Unse­re Sport­plät­ze befin­den sich in einen sehr guten Zustand und dies wird uns auch von aus­wär­ti­gen Ver­ei­nen bestätigt.

Es gilt klar­zu­stel­len, dass von Sei­ten des MTV ein Vor­wurf hin­sicht­lich der lau­fen­den Ver­eins­för­de­rung nie erho­ben wur­de. Das genaue Gegen­teil ist der Fall. Inso­fern ist der von Klaus Rau­ten­bach erho­be­ne Vor­wurf für uns  nicht nachvollziehbar!

4. „…..Vor die­sem Hin­ter­grund ist die Erwar­tung des MTV, dass die Gemein­de dem Ver­ein ein 5.000 qm gro­ßes Grund­stück „ohne wei­te­re mone­tä­re Belas­tung zur Ver­fü­gung stellt, vermessen….“

Bei die­ser Aus­sa­ge wird unter­schla­gen oder ver­ges­sen, dass die Gemein­de mit ihrem Beschluss im März 2020 dem MTV eine För­der­sum­me in Höhe von € 100.000 für den Hal­len­neu­bau bewil­ligt hat. Es wur­de durch den MTV kom­mu­ni­ziert, dass bei einer Bereit­stel­lung des Grund­stü­ckes auf die­sen Zuschuss  der Gemein­de ver­zich­tet wird.  Hat der MTV durch den Ver­zicht auf die­se € 100.000 einen mone­tä­ren Bei­trag für die Bereit­stel­lung des Grund­stü­ckes geleis­tet oder nicht? Wir den­ken, dass wir hier­mit einen nicht uner­heb­li­chen Bei­trag geleis­tet haben! 

Unab­hän­gig davon ist fol­gen­de Situa­ti­on natür­lich auch nicht weg zu dis­ku­tie­ren, denn jedem Bau­herrn ist bewusst: Ein Bau­ob­jekt hat einen engen Finan­zie­rungs­rah­men und man soll­te die Gren­zen sei­ner finan­zi­el­len Belas­tungs­fä­hig­keit ken­nen. Sofern nicht geplan­te Aus­ga­ben auf einen Bau­herrn zukom­men, ist das Pro­jekt mög­li­cher­wei­se gefähr­det oder sogar nicht durch­führ­bar. Letz­te­res ist durch die Ent­schei­dung der Gemein­de bei uns ein­ge­tre­ten – eine zusätz­li­che jähr­li­che Belas­tung von bis zu € 30.000 ist nicht zu ver­kraf­ten. Das über­steigt ganz ein­fach die vor­han­de­nen finan­zi­el­len Möglichkeiten.

5. „…..die Erwei­te­rung der Hal­len­ka­pa­zi­tä­ten im Bestand zu rea­li­sie­ren, ist zu unter­stüt­zen…Soll­te dies final das Ergeb­nis sein, wür­de es dem Grund­prin­zip des nach­hal­ti­gen Bau­ens ent­spre­chen..“ 

Es gilt klar­zu­stel­len, dass eine Erwei­te­rung des Bestands­ge­bäu­des erheb­li­che Nach­tei­le mit sich bringt. Zum einen ist noch gar nicht klar, ob und mit wel­chen Mit­teln eine Erwei­te­rung des Alt­ge­bäu­des bau­recht­lich mög­lich ist. Geplant war der Hal­len­neu­bau als ein bar­rie­re­frei­es Objekt, ins­be­son­de­re mit einer Schwer­punkt­nut­zung durch Gesund­heits­sport und für inklu­si­ve Sport­an­ge­bo­te. Allen Betei­lig­ten, auch Klaus Rau­ten­bach, war zu Beginn der Gesprä­che in 2018 klar, dass ein sol­ches Ange­bot durch eine Bestand­ser­wei­te­rung nicht erreicht wer­den kann. Weder Bar­rie­re­frei­heit ist zu gewähr­leis­ten noch ist der benö­tig­te Raum­be­darf zu erzie­len. Inso­fern wird ein­eBe­stand­ser­wei­te­rung nicht das gewünsch­te und von der Gemein­de auch als sinn­voll ange­se­he­ne Sport­an­ge­bot abde­cken kön­nen. Letzt­end­lich gehen  wir davon aus, dass not­wen­di­ge und sinn­vol­le  Ange­bo­te im Gesund­heits­sport nur beschränkt mög­lich sein werden.

6. „….dass die Anwoh­ner in der Nach­bar­schaft des Sport­ge­län­des zufrie­den sein kön­nen. Denn die bis­he­ri­ge Kon­zep­ti­on unmit­tel­bar an den bestehen­den Wohn­ge­bäu­de hät­te Ein­fluss auf das Leben die­ser Bür­ger gehabt.

Dazu gilt zu sagen: Von Klaus Raten­bach und von der dama­li­gen Bür­ger­meis­te­rin wur­de in März 2020 dem MTV eine Bebau­ung des Bolz­plat­zes vor­ge­schla­gen. Dies wäre mach­bar und die Gemein­de wür­de die Bebau­ung ermög­li­chen. Der Bolz­platz liegt am B‑Platz und direkt an den Grund­stü­cken der Anlie­ger. Durch die Gemein­de war eine Zufahrt zur geplan­ten Hal­le direkt an den Gär­ten der Anwoh­ner vor­ge­se­hen. Eben­falls soll­ten Tei­le der Park­plät­ze direkt nörd­lich des B‑Platzes an den Grund­stü­cken der Anwoh­ner errich­tet wer­den.  Damals spiel­ten die Belan­ge der Anwoh­ner bei Klaus Rau­ten­bach kei­ne Rol­le. Aus dem dama­li­gen Han­deln von Klaus Rau­ten­bach und sei­ner jet­zi­gen Stel­lung­nah­me mag nun jeder selbst sei­ne Schlüs­se zie­hen. Letzt­end­lich wur­de der Vor­schlag vom MTV abge­lehnt. Hier­bei spiel­ten die Mehr­kos­ten, die Ein­schrän­kun­gen der mög­li­chen Funk­ti­ons­um­fän­ge und auch die unzu­mut­ba­re Situa­ti­on für die Anwoh­ner eine Rolle. 

Klaus Rau­ten­bach ver­kennt auch voll­kom­men, dass der Hal­len­bau so nah wie mög­lich am A‑Platz geplant war. Die Aus­rich­tung der Sport­räu­me war voll­um­fäng­lich Rich­tung Sport­platz­ge­län­de vor­ge­se­hen. Da eine Lärm­be­läs­ti­gung der Anwoh­ner so gering wie mög­lich sein soll­te, waren zur Anwoh­ner­sei­te nur Funk­ti­ons­räu­me geplant. Die­Ge­bäu­de­gren­ze der Hal­le hät­te einen Abstand von rund 50 Meter zu den Gär­ten der Anwoh­ner (zu den Wohn­be­rei­chen rund 65 Meter) gehabt und der vor­han­de­ne Baum- und  Busch­be­stand wäre soweit mög­lich ste­hen geblieben.

Die­se Fak­ten hin­sicht­lich der Belas­tung der Anwoh­ner durch den geplan­ten Hal­len­neu­bau möchte/sollte nun jeder selbst interpretieren.

Wir glau­ben, dass durch die­se Pla­nung der Sport­be­trieb in der Hal­le für die Anwoh­ner über­haupt nicht wahr­ge­nom­men wor­den wäre. Auch hät­te der Hal­len­bau eine  Abschir­mung zum A‑Platz hin bedeu­tet und ein posi­ti­ver Effekt für die Anwoh­ner wäre die Fol­ge gewesen. 

Lie­be Mitglieder,

mit die­ser Stel­lung­nah­me wer­den wir das The­ma Hal­len­neu­bau abschlie­ßen. Letzt­ma­lig wird die­ses The­ma auf unse­rer Dele­gier­ten­ver­samm­lung im Mai 2023 bespro­chen. Wir wol­len und wir wer­den uns als Vor­stand nicht mehr öffent­lich zu die­sem The­ma äußern. 

Mit sport­li­chen Grüßen

Der Vor­stand